Oldies but goodies

Derzeit in aller Munde ist das für Ende nächsten Jahres angekündigte Supportende für Windows 10 und der Ärger, dass eigentlich noch sehr gut funktionierende Hardware aufgrund der schwer nachvollziehbaren Anforderungen an Windows 11 (insbesondere den Prozessor betreffend) damit de facto zum Elektroschrott wird. Nach 10 Jahren - im Computerbereich ja eigentlich fast schon eine Ewigkeit - endet eben bei Microsoft der Support für ein Betriebssystem.

Wenn das im Büro bestimmt ein Ärgernis, aber irgendwie noch nachvollziehbar ist, sieht die Situation im Labor oft ganz anders aus. Teure Analysengeräte werden oft - regelmäßige Wartung vorausgesetzt - sehr viel länger verwendet, sind oft noch nach 30 oder mehr Jahren weiterhin im Betrieb. Da aber die meisten Analysengeräte in Verbindung mit einem Personal Computer eingesetzt werden, kommt man gar nicht so selten in die unangenehme Situation, dass das Gerät nur unter einer inzwischen nicht mehr unterstützten Windows-Version läuft. Während man einen Laptop oder Desktop PC aufgrund des Windows-Supportendes vielleicht noch zähneknirschend entsorgt, wird man das bei einem Analysengerät, das einen höheren fünfstelligen oder sogar sechsstelligen Eurobetrag gekostet hat, wohl kaum aus diesem Grund tun. Der Weiterbetrieb mit einer als "veraltet" gebrandmarkten Windows-Version ist daher aus wirtschaftlichen Gründen oft unvermeidbar.

Wenn man nicht (für manche nicht so alte Windows-Versionen) noch einen kostenpflichtigen Extra-Support beziehen kann, muss man eben versuchen, den PC möglichst gut "abzuschotten", also keine direkte Verbindung zum "normalen" Netzwerk und vor allem zum Internet zuzulassen, um böswilligen Zeitgenossen keine Gelegenheit zu geben, nicht mehr geschlossene Sicherheitslücken auszunützen.

Aber was bedeutet das eigentlich für ein Laborinformationssystem (LIMS) wie z.B. unser System "uniLIME"?

Im Normalfall wird man einfach die Verbindung zwischen Analysengerät und LIMS über Exportdateien umsetzen, also der PC des Analysengerätes erzeugt eine Datei mit den Messwerten und diese Datei wird dann von uniLIME importiert. Hier sind technische Vorkehrungen zu treffen, dass nur diese Datei (meist eine Textdatei) im Netzwerk transferiert werden kann. Im Extremfall kann es auch sinnvoll sein, die Datei auf einen USB-Stick oder anderen Datenträger zu kopieren und von diesem ins LIMS einzulesen.

Falls notwendig, ist es aber natürlich auch möglich, uniLIME auf dem "abgeschotteten" Rechner zu installieren. In diesem Fall muss man natürlich etwas mehr Aufwand betreiben, also vor allem sicherzustellen, dass dieser Rechner ausschließlich über die Datenbankschnittstelle zum allgemeinen Netzwerk kommunzieren kann.

< Früherer Beitrag